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DYFH 2 – Der Schmetterlingseffekt im Auftrag der Liebe

Der Schmetterlingseffekt

Die Bezeichnung Schmetterlingseffekt wurde vom amerikanischen Mathematiker und Meteorologen Edward N. Lorenz geprägt. Er erkannte in den 1970er Jahren, dass kleine Veränderungen von Luftverwirbelungen große Folgen auf das Wetter in der gesamten Welt haben können. Lorenz stellte 1963 folgende These auf: In einem Raum, in dem alles möglich ist, ist es auch möglich, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings Tausende Kilometer entfernt zu einer Umweltkatastrophe führen kann. Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?

Der Raum, mit dem sich Lorenz befasste, war das gesamte Wettersystem unseres Planeten Erde. Erst wurde er von seinen Kollegen dafür belächelt, dann jedoch eroberte das Phänomen des Butterfly-Effekts schnell sämtliche Chaostheorie, die sich mit dynamischen Systemen auseinandersetzte. Was ist eigentlich die Konsequenz der Konsequenz der Konsequenz meines Handelns? Wie bestimmt das Wort, das ich sage oder jede Handlung, die ich durchführe, den weiteren Verlauf einer sich entwickelnden Welt?

Der Schmetterlingseffekt lässt uns begreifen, dass jedes noch so kleine und zufällige Ereignis sich auf das Große und Ganze auswirkt. Und wir werden uns bewusst darüber, wie unberechenbar dieser zufällige Schmetterlingseffekt wirklich sein kann.

Schmetterlingsflügelschläge der Geschichte

Im Jahre 1859 fand die Schlacht von Solferino statt, hier kämpften die Italiener mit den Franzosen und ließen nach dem Gemetzel hunderte Verletzte auf dem Schlachtfeld zurück. Ein Mann namens Henry Dunant ergriff die Initiative, rief die Einwohner der nahegelegenen Stadt Castiglione zusammen und begann gemeinsam mit ihnen, die Verwundeten so gut es ging medizinisch zu versorgen. Seine Erlebnisse während dieses Einsatzes beschrieb er in seinem darauffolgenden Buch und es wurde zu einem Appell an alle Menschen in der Welt. Er forderte die medizinische Versorgung für die Verwundeten während eines Krieges. Der Schmetterling Dunant vollbrachte also diesen einen Flügelschlag und eine bahnbrechende Weltveränderung sollte sich daraus ergeben. Denn er wurde erhört. Im Februar 1863 wurde das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) gegründet. Henry Dunant erhielt 1901 den erstmalig verliehenen Friedensnobelpreis.

Es war der 1. Dezember 1955 in Montgomery, Alabama, USA. Rosa Parks fuhr wie gewohnt mit dem Bus von der Arbeit nach Hause. Sie setzte sich auf einen Platz, der ausschließlich für weiße Fahrgäste reserviert war. Als der Busfahrer sie dazu aufforderte den Platz zu verlassen, weigerte sie sich. Die Gefängnisstrafe, die sie dafür erhielt, dauerte zwar nur einige Tage, jedoch entwickelten sich durch ebendiesen Vorfall Proteste, die ein ganzes Jahr lang dauern sollte und schlussendlich zu einer gesellschaftsverändernden Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA führen sollte. Am 13. November 1956 wurde beschlossen, dass alle Menschen ihren Platz, auf dem sie sitzen, frei wählen dürfen. Der Flügelschlag dieses Schmetterlings hatte den langen Kampf gegen die Diskriminierung weltweit verändert. Und Rosa Parks, die seitdem den Beinamen „Mutter der Bürgerrechtsbewegung“ hatte, setzte sich zeitlebens für die Gleichberechtigung von Schwarzen und weißen Menschen ein.

1935 bis heute. Der Schmetterlings-Effekt des Dalai Lama beschreibt sich wie von selbst, wenn wir den inzwischen 87-jährigen – und sein gesamtes Leben rückwirkend bis heute – in seinem Tun beobachten. Sein Schicksal war bereits besiegelt, als er als Vierjähriger zum 14. Dalai Lama ernannt wurde. Das ist eine Position, die ihn zum religiösen Oberhaupt der Buddhisten in Tibet macht. Mit 16 Jahren, ein Jahr nachdem chinesische Soldaten in Tibet einmarschiert waren, wurde er zudem zum König von Tibet ernannt. Wie fest er sich auch bemühte, es gelang ihm nicht, Frieden mit China zu schließen. Er floh nach Indien und bereist seitdem von dort aus die ganze Welt. Er ermutigt die Menschen stets, glücklich zu sein und niemals aufzugeben. Zudem setzt er sich für eine Welt ohne Atomwaffen ein und ist derzeit Mitglied des Beirats der Nuclear Age Peace Foundation. Seine herausragendste Eigenschaft ist jedoch seine Vision, dass alle Menschen verschiedener Religionen gut zusammenleben können. Er zwingt niemandem seinen eigenen Glauben auf, denn er ist überzeugt, dass jede Religion auch ihr Gutes bewirken kann.

Nelson Mandela erhielt im Jahre 1993 den Friedensnobelpreis. Zuvor war er 27 Jahre lang wegen seines Kampfes für Menschenrechte in einer Gefängniszelle inhaftiert. Nelson Mandela hegte jedoch nie ein Gefühl der Wut und hielt, während seiner Zeit im Gefängnis seinen Wärtern und Mitinhaftierten zahlreiche Reden über Mitgefühl und Menschenwürde und verzieh öffentlich jenen, die für seine Verhaftung verantwortlich waren. Sein Schmetterlingsflügelschlag waren der unaufhörliche Einsatz für die Gleichberechtigung aller Menschen und sein ungebrochener Sinn für Frieden. Er war der erste demokratisch gewählte Präsident Südafrikas und bleibt bis heute eine inspirierende Persönlichkeit auf dem Weg zu allumfassender und bedingungsloser Liebe.

DYFH – Dein eigener Flügelschlag

Es ist 2023. Als Teilnehmer(in) der DYFH Challenge beginnst Du nicht nur zu verstehen, dass Du mit jedem Gedanken, den Du hegst, mit jedem Wort, das Du sagst und mit jeder Handlung, die Du vollziehst, einen Einfluss auf die Weiterentwicklung der Welt hast. Viel mehr noch, Du beginnst, diesen Einfluss zu bemerken und zum Schmetterling zu werden. Du wirst zum Eigentümer der Welt, die Du entstehen lässt.

 

Du bist nicht in der Welt. Die Welt ist in Dir.