ICH ORIENTIERTE
TRAUMA­INTEGRATION
EIN WEG ZUR VERSÖHNUNG MIT SICH SELBST
UND DER WELT
Hast du dich schon einmal gefragt, warum du dich in manchen Beziehungen oder Situationen so abhängig oder hilflos fühlst? Warum du immer wieder dieselben ungesunden Verhaltensmuster wiederholst, obwohl du eigentlich etwas ändern möchtest? Wenn ja, dann könnte die ICH-Orientierte Traumaintegration dir dabei helfen, diese Fragen zu beantworten.
TRAUMATISCHE ERFAHRUNGEN UND SEINE FOLGEN
In der Trauma Theorie spielt die Spaltung der Persönlichkeit nach einem Trauma eine zentrale Rolle. Durch eine traumatische Erfahrung kann sich ein Teil der Persönlichkeit vom Rest abspalten und im Inneren der Person weiter existieren. Diese innere Spaltung führt dabei immer auch zu einer Projektion im Außen. Entsprechend kann eine solche innere Spaltung dazu führen, dass die traumatisierte Person unbewusst im Außen ungesunde Verhaltensmuster entwickelt. Diese zeigen sich dann zum Beispiel in Zuständen, in denen eine Person abhängig von der Zustimmung, der Bestätigung und der Unterstützung einer anderen Person wird. Die abhängige Person verliert sich dabei oft in einer Beziehung und vernachlässigt ihre eigenen Bedürfnisse.
In so einer Situation können wir nicht mehr zwischen Innen und Außen unterscheiden und leben somit in einer Art Illusion. Unsere Psyche sieht in diesem Moment nicht mehr klar „was ist“, sondern durch die Projektion im Außen den abgespaltenen traumatisierten ICH-Anteil.
EIN WEG ZURÜCK ZU MIR
Wie kann ich zurückfinden zu einer Beziehung mit mir und der Welt auf Augenhöhe, einer gleichberechtigten Partnerschaft jenseits von Abhängigkeit? Ein gesundes Zusammenleben, das auf wechselseitiger Unterstützung und einer gleichberechtigten Verteilung von Macht und Verantwortung aufbaut?
Die Ich-orientierte Traumaintegration nach Dagmar Strauss (Schule ICH-Entwicklung) ist eine wundervolle Methode, um traumatische Erfahrungen aufzuarbeiten und zu integrieren. Diese Methode beruht auf der Annahme, dass traumatische Erlebnisse sich auf alle Ebenen unseres Seins – Körper, Emotionen, Gedanken und Spiritualität – auswirken. Durch die Ich-orientierte Traumaintegration wird ein geschützter Raum geschaffen, in dem der Betroffene die traumatischen Erfahrungen noch einmal durchlebt, um diese letztendlich zu integrieren und dadurch die Auswirkungen des Traumas zu verringern.
Die Methode geht dabei sehr ressourcenorientiert vor und legt großen Wert auf eine achtsame und ganzheitliche Betrachtungsweise. Es werden alle Ebenen des Seins einbezogen, um eine umfassende Heilung zu erreichen. Dabei werden insbesondere die eigenen Ressourcen des Betroffenen gestärkt und genutzt, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
DIE PRAKTISCHE ARBEIT MIT DEM ANLIEGENSATZ IN GRUPPEN- UND EINZELAUFSTELLUNGEN
Einen zum Thema passenden BLOG Artikel findest Du auf unserer Homepage übrigens hier:
Interdependenz, Co-Dependenz und Projektion – Ein Weg zur Versöhnung mit sich selbst und der Welt
Angelehnt an die ICH-Orientierte Identitätstherapie nach Dagmar Strauß arbeite auch ich in meiner praktischen Arbeit mit dem Anliegensatz in Gruppen- und Einzelaufstellungen und kombiniere dabei verschiedene körperbasierte Trauma Integrations-Methoden.
Die Methode der Ich-orientierten Traumaintegration mit Selbstbegegnung durch den Anliegensatz nutzt Aufstellungen mit Bodenankern oder Stellvertretern, um dem eigenen ICH zu begegnen und einen mitfühlenden und wohlwollenden Selbstkontakt herzustellen. Diese Art der Selbstbegegnung kann sehr tiefgreifend sein und Dir ermöglichen, zum ersten Mal Deinem ICH direkt gegenüberzustehen, Dir sozusagen selbst in die Augen zu schauen.
In den Einzelsitzungen und Gruppenaufstellungen biete ich einen geschützten Raum, in dem du Dich mit Deinen traumatischen Erfahrungen auseinandersetzen und Dich auf den Weg der Heilung begeben kannst. Ich begleite Dich einfühlsam und kompetent auf Deinem Weg und unterstütze Dich dabei, Deine Ressourcen zu stärken und Deine inneren Anteile zu integrieren.
Während des Prozesses achte ich ständig auf die inneren Zustände aller Beteiligten und berücksichtige durch meine empathische Aufmerksamkeit Deine individuellen Fähigkeiten, die es ermöglichen Deinen inneren Anteilen zu begegnen. Dies ist wichtig, um eine Überforderung während und nach der Aufstellungsarbeit zu vermeiden. Eine traumalösende und integrierende Selbstbegegnung mit frühkindlich traumatisierten Anteilen ist nur möglich, wenn der Klient sich in einem gut regulierten psychischen Zustand befindet.
Anfragen zu Terminen für Einzel- oder Gruppenaufstellungen bitte per Mail an:
Alexander Martinez
ICH-ORIENTIERTE IDENTITÄTSTHERAPIE NACH DEM HAYDEN MODELL
Nach dem Hayden Modell werden mit der Aufstellungsarbeit in Gruppen und in Einzelsitzungen verschiedene Köperhüllen (Koshas) gleichermaßen berührt.
Annamaya Kosha (Nahrungshülle) & Pranamaya Kosha (Energiehülle)
Das Annamaya Kosha umfasst alles, was wir anfassen und sehen können. Alle materiellen belebten und materiellen unbelebten Dinge bestehen somit aus dieser Hülle. Sie ist zusammengesetzt aus den fünf Elementen Erde, Feuer, Wasser, Luft und Raum. Die Pranamaya Kosha stellt die Brücke zwischen Körper und Geist dar, denn sie versorgt den physischen und geistigen Körper mit Energie. Ohne Prana wäre kein Leben in uns.
Symptome eines Traumas auf diesen beiden Körperhüllen können vielfältig sein und sich in verschiedenen Bereichen des Körpers zeigen. Dazu gehören unter anderem:
- Muskelverspannungen und Schmerzen
- Herzrasen, erhöhter Blutdruck und Schwindelgefühle
- Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung
- Schlafstörungen und Albträume
- Veränderungen im Immunsystem und erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
- Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Licht oder Berührungen
Manomaya Kosha (Psycho-Mentale Hülle)
Diese Schicht wird als die emotionale Hülle oder Geisthülle beschrieben. Manomaya Kosha beinhaltet die Verarbeitung von Gedanken und Emotionen. In ihr platzieren wir Erwartungen, Wünsche, Bedürfnisse, Gefühle, Ängste und Erinnerungen. Hier erleben wir den Moment im Gestern, nämlich in der Einordnung der Sache oder Situation in etwas Bekanntes und im Morgen, nämlich in der Erwartungshaltung einer Konsequenz des Fühlens, Denkens oder Handelns. Wir nehmen Manomaya Kosha als Aura wahr und lokalisieren sie ungefähr 1,5 Meter um uns herum.
Auch in dieser Körperhülle können sich auf vielfältige Weise Symptome eines Traumas zeigen, abhängig von der individuellen Erfahrung und dem Grad der Belastung. Typische Symptome können sein:
- Angstzuständen, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen
- Wiederkehrende Erinnerungen an das traumatische Ereignis, die durch bestimmte Reize oder Situationen (Trigger) ausgelöst werden können
- Vermeidungsverhalten, um sich nicht mit dem Trauma konfrontieren zu müssen (z.B. Vermeidung von Orten, Situationen oder Menschen, die an das Trauma erinnern)
- Negative Veränderungen im Denken und Fühlen, wie Schuldgefühle, Scham, Angst, Wut, Niedergeschlagenheit oder Hoffnungslosigkeit
- Hyperarousal, das heißt eine anhaltende Übererregung des Körpers und der Psyche, die sich in Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schreckhaftigkeit oder aggressivem Verhalten äußern kann.
ANFRAGEN FÜR EINZELSITZUNGEN ODER GRUPPENAUFSTELLUNGEN
Anfragen zu Terminen für Einzel- oder Gruppenaufstellungen bitte per Mail an:
Alexander Martinez
Aufstellen des Anliegensatzes in der Einzelsitzung
In Einzelsitzungen mit dem Klienten schildert dieser zuerst seine momentane Situation und formuliert sein eigenes Anliegen. Der Klient bestimmt das erste Wort seines Anliegens und platziert dafür einen Bodenanker, wie z.B. ein Kissen oder Filzteppich, auf dem Boden. Der Klient beobachtet, welche Gefühle, Gedanken und Körperwahrnehmungen entstehen, wenn das Anliegen mit dem ersten Wort in den „Raum gestellt“ wird. Der Aufstellungsbegleiter kommentiert, spiegelt und erarbeitet gemeinsam mit dem Klienten, was passiert, wenn er in Kontakt mit seinem Anliegen geht. Gemeinsam wird jeder weitere Bodenanker in Bezug zum vorherigen platziert und untersucht, welche Veränderungen dadurch entstehen. Der Klient pendelt mit seinem Fokus von einem Bodenanker zum anderen und nimmt dabei seine sich verändernden Körperempfindungen und Emotionen wahr, um viel über sich und sein Anliegenthema zu erfahren.
Die Methode der Aufstellen des Anliegensatzes eignet sich auch sehr gut für Online Einzelsitzungen.
Gruppenaufstellungen
Das Aufstellen des Anliegensatzes findet in einer Gruppe statt, bei dem der Klient sein Anliegen formuliert und einen Stellvertreter für das erste Wort auswählt. Zwischen dem Klienten und dem Stellvertreter entsteht ein Dialog, der dem Klienten zeigt, was innerpsychisch momentan vorgeht und wo er innerlich in Bezug zu seinem Thema steht. Wenn der Zeitpunkt richtig ist, wird ein neues Wort dazu genommen und mit dem Dazunehmen neuer Stellvertreter verändern sich die Dynamik der Aufstellung und die Reaktionen der Persönlichkeitsanteile. Am Ende einer Aufstellung werden alle Stellvertreter wieder aus ihren Rollen entlassen.