„Jeden Morgen werden wir wieder geboren. Was wir heute tun, ist, worauf es am meisten ankommt.“ Zitat Buddha
Es war einmal ein Geschäftsmann, der wütend auf Buddha zuging und ihn anspuckte, weil seine Kinder, die ihre Zeit damit hätten verbringen sollen, Geld zu verdienen, stattdessen mit Buddha meditierten.
Als der Geschäftsmann ihn beschimpfte und bespuckte, lächelte der Buddha und schwieg. Er zeigte keine Reaktion, sagte kein Wort. Er lächelte einfach. Der Geschäftsmann war erstaunt und ging erschrocken davon. Die ganze Nacht lag er wach, weil er nicht mit der Reaktion Buddhas umgehen konnte. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass jemand lächelte, nachdem er von jemandem angespuckt worden war, und seine ganze Welt war auf den Kopf gestellt.
Aus diesem Grund suchte er Buddha am nächsten Tag erneut auf. Er verneigte sich tief vor ihm und bat ihn um Vergebung.
„Bitte verzeih mir! Ich wusste nicht, was ich da gestern tat.“ Das war alles, was er stammeln konnte. Buddha schaute ihn mit einem fragenden Blick an. „Ich kann dir nicht verzeihen, warum sollte ich, wenn Du nichts falsch gemacht hast?“ Der Geschäftsmann erinnerte ihn daran, was er am Vortag getan hatte.
Buddha antwortete einfach: „Oh, die Person, die Du gestern angespuckt hast? Der ist jetzt nicht hier. Wenn ich ihn jemals treffe, werde ich ihm sagen, er möge Dir verzeihen. Mir gegenüber hast Du kein Unrecht begangen.“
Diese Geschichte zeigt uns die Weisheit Buddhas. Er sagt, Identität ist wie Wasser und kann jeden Moment die Form verändern. Die eigene Identität sowie die des anderen. Das bedeutet, dass weder er noch der Geschäftsmann am nächsten Tag dieselben waren wie am Tag zuvor. Und in der Tat, hatte der Geschäftsmann längst etwas gelernt, dass ihn neu hat fühlen, denken und handeln lassen.
Wir können viel von Buddha lernen.
„Identität ist flüssig wie Wasser, heute sind wir jemand Neues und alles, was zählt, ist nur das, was wir in diesem Moment tun.“
Oft machen wir uns Gedanken darüber, wie wir unser ungewünschtes Verhalten ändern können (oder wir erwarten von jemand anderem, dass er sich ändert). Dann glauben wir, dass wir es sowieso nicht schaffen, aus den und den Gründen und weil wir uns einreden, dass sich das Verhalten schon in unserem System festgesetzt hat.
Die meisten von uns haben die Illusion, dass all jenes, was uns ausmacht, in Stein gemeißelt ist. Wir sagen Dinge wie: „Mein Human Design ist dies, mein Sternzeichen ist das, mein Reading hat mir jenes gesagt und meine Mutter nennt mich so, seit ich klein bin.“ Und genauso denken wir über andere. Wenn sich der andere „schlecht“ verhält, machen wir ihn schnell zu einem insgesamt schlechten Menschen. Und wenn er noch dazu einer bestimmten Gruppe oder Kultur oder Glaubensgemeinschaft angehört, dann sind gleich alle anderen Mitglieder auch so.
Würden wir uns als solcher Mensch in der Lage Buddhas finden, so würden wir heute denselben wütenden Mann von gestern sehen, selbst wenn er auf die Knie fallen und um Vergebung bitten würde. Und wir wären noch immer verletzt von seiner gestrigen Tat. Ach, wir wären von Beginn an vielleicht gar nicht still geblieben und hätten gelächelt. Vielleicht aber doch. Und wenn nicht gestern, dann würden wir es vielleicht heute tun. Es liegt an uns, und all die Glaubensätze, die sich wie Autobahnen durch unser Gehirn schlängeln, können heute ersetzt werden durch andere Straßen. Kleine Straßen, die größer werden umso mehr wir sie nutzen.
Streifen wir also die alten Etiketten von uns ab. Lösen wir uns von Glaubenssätzen, die uns im Wachstum blockieren. Trauen wir uns in die Dunkelheit, um neue Wege zu finden und sie zu hellen Straßen auszubauen.
DYFH.